Die Idee, die Elektroplanung selbst in die Hand zu nehmen, klingt für viele Bauherren verlockend. Man spart Kosten, hat die volle Kontrolle und kann individuelle Wünsche direkt umsetzen. Doch ist das wirklich eine gute Idee? In diesem Artikel zeigen wir, was möglich ist – und wo klare Grenzen liegen.
Was versteht man unter Elektroplanung? Unter Elektroplanung versteht man die gezielte Planung aller elektrischen Anlagen in einem Gebäude. Dazu gehören Stromkreise, Steckdosen, Lichtschalter, Beleuchtung, Netzwerkdosen, SAT-Anschlüsse und vieles mehr. Eine gute Planung sorgt für Sicherheit, Komfort und Effizienz im Alltag.
Was kann man selbst planen? Grundsätzlich kann jeder Bauherr eine grobe Elektroplanung selbst erstellen. Dazu gehört zum Beispiel:
Wo sollen Steckdosen hin?
Wie viele Lichtschalter werden gebraucht?
Wo sind TV-, Internet- und Telefonanschlüsse sinnvoll?
Welche Räume benötigen besondere Anschlüsse (z. B. Küche, Bad, Büro)?
Diese Vorarbeit ist sogar hilfreich, wenn später ein Elektriker übernimmt. Je besser die eigenen Vorstellungen, desto einfacher die Umsetzung.
Wo sind die Grenzen? Sobald es an die technische Umsetzung geht – also das Verlegen von Leitungen, das Anschließen von Sicherungen oder den Verteilerkasten – ist Fachwissen gefragt. In Deutschland darf nur eine Elektrofachkraft elektrische Anlagen anschließen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben und dient dem Schutz vor Stromschlägen und Bränden.
Auch bei der Auswahl der richtigen Kabelquerschnitte, Sicherungen oder bei der Planung der Stromlast ist Erfahrung nötig. Wer hier Fehler macht, riskiert teure Nacharbeiten oder gefährliche Mängel.
Welche Tools helfen bei der Eigenplanung? Im Internet gibt es zahlreiche Tools, mit denen sich eine einfache Elektroplanung erstellen lässt. Beliebte kostenlose Programme sind z. B.:
Sweet Home 3D
Elektroplanung Tool von Hager
RoomSketcher
Diese Tools helfen bei der visuellen Planung, auch für Laien gut verständlich. Aber Achtung: Die technische Umsetzung ersetzt das nicht!
Wann sollte man einen Profi hinzuziehen? Spätestens wenn es um die Umsetzung geht, ist ein Fachbetrieb gefragt. Ein geprüfter Elektriker übernimmt nicht nur die Installation, sondern prüft auch die Sicherheit nach DIN-VDE-Norm. Bei Neubauten oder größeren Renovierungen sollte die Elektroplanung immer von einem Profi überprüft werden – auch wenn man die Grundplanung selbst gemacht hat.
Fazit Elektroplanung selber machen ist bis zu einem gewissen Punkt möglich – vor allem in der Vorbereitungsphase. Man kann Steckdosen und Schalter sinnvoll positionieren und eigene Wünsche einbringen. Doch bei der technischen Umsetzung führt kein Weg an einem Fachmann vorbei. Sicherheit geht vor!